Die Bedeutung von fragiler Staatlichkeit als Herausforderung für die internationale Zusammenarbeit nimmt zu.
Instabile und krisenanfällige Rahmenbedingungen sind
häufig dort zu finden, wo der Staat nicht in der Lage ist,
seinen Bürgerinnen und Bürgern innere und äußere Sicherheit zu gewährleisten oder soziale Basisdienstleistungen
zu erbringen. Wenn demokratische Institutionen zwar
vorhanden sind, aber nicht ihre Aufgaben erfüllen, spricht
man von »fragiler Staatlichkeit«. In Ländern mit fragilen
staatlichen Strukturen und schlechter Regierungsführung
herrscht vielfach Korruption, Vetternwirtschaft sowie ein
Mangel an Rechtsstaatlichkeit. Das Vertrauen in staatliche
Institutionen ist häufig gering. Meist geht staatliche Fragilität mit einem Höchstmaß an Armut und gesellschaftlicher Ungleichheit einher. Da Fragilität nicht immer ein
ganzes Staatsgebiet betrifft und auch länderübergreifend
sein kann, gibt es auch fragile Kontexte oder Räume fragiler Staatlichkeit. Auch Länder mit mittlerem Einkommen
können solche Räume fragiler Staatlichkeit aufweisen. In
einer Reihe von Schwellenländern gibt es beispielsweise ein
gestiegenes Konfliktpotenzial im Zusammenhang mit der
Ressourcenausbeutung.